Es vergeht kaum ein Tag, ohne dass wir mit Asbest konfrontiert werden. Denken Sie an die Gesundheitsrisiken, den Aufwand von Renovierungen oder die komplexen gesetzlichen Bestimmungen im Umgang mit diesem Material.
Asbestanalyse: Ist Ihr Labor dieser Aufgabe gewachsen?
Asbestanalyse: Ist Ihr Labor dieser Aufgabe gewachsen?

Asbest ist ein natürlich vorkommendes faseriges Silikatmineral, das bereits in der Antike bekannt war. Es wurde beispielsweise im Ersten Weltkrieg als Filtermaterial für Gasmasken verwendet. Ab etwa der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erfreute es sich aufgrund seiner Festigkeit sowie isolierenden und feuerbeständigen Eigenschaften großer Beliebtheit und wurde im großen Stil im Bauwesen eingesetzt. Das Material ist in über 230 verschiedenen handelsüblichen Produkten enthalten.
Gesundheitsrisiken durch Asbest
Asbest kann schwerwiegende Gesundheitsrisiken verursachen, insbesondere wenn es als Faser freigesetzt und eingeatmet wird. Dies kann zu verschiedenen schweren Krankheiten führen, darunter Asbestose, Lungenkrebs und Weichteil-Tumore. Ab Ende der 1970er Jahre wurden auf europäischer Ebende, zur Vorbeugung Schutzmaßnahmen eingeführt, denen schrittweise weitere Vorsichtsmaßnahmen folgten, die dann schlussendlich am 23. Oktober 2001 zu einem vollständigen Asbestverbot führten.
Das Problem an sich wurde dadurch jedoch nicht gelöst. Allein in Europa enthalten noch schätzungsweise 35 Millionen Gebäude Asbest. Einem ehrgeizigen Plan der Europäischen Kommission zufolge sollen die meisten dieser Gebäude bis 2030 im Rahmen der „grünen Renovierungswelle“ saniert werden.
Mit anderen Worten: Wir stehen vor einer enormen Welle von Sanierungs- und Renovierungsprojekten, bei denen die Sicherheit der Arbeiter nur dann gewährleistet werden kann, wenn das Vorhandensein oder Fehlen von Asbest im bereits Vorfeld festgestellt wird. Schnelle und präzise Testmethoden sind daher wichtiger denn je, um die jährliche Zahl der Expositionen (125 000 000) und der damit verbundenen Todesfälle (> 100 000) nach Schätzungen der WHO drastisch zu reduzieren.

Asbestprobenahme und Analysemethoden
Proben zur Untersuchung auf Asbestbelastung werden an Abbruch- oder Renovierungsbaustellen entweder als Schüttgut oder als Luftproben entnommen. Bei der Schüttgutprobenahme wird eine bestimmte Menge Material, z. B. von Putz oder Dachdeckungen, entnommen. Bei der Luftprobenahme wird Luft durch einen Filter geleitet, wodurch vorhandene Partikel und möglicherweise Asbestfasern auf dem Filter zurück bleiben.
Folgende Methoden werden im Analyselabor traditionell zur Asbestdetektion eingesetzt:
- Optische Mikroskopie und abgeleitete Techniken wie Phasenkontrastmikroskopie (PCM) und Polarisationsmikroskopie (PLM).
- Transmissionselektronenmikroskopie (TEM).
- Röntgenfluoreszenz (XRF).
Diese Techniken weisen jedoch auch gewisse Nachteile und Einschränkungen auf:
Die optische Mikroskopie zeigt Einschränkungen hinsichtlich der Auflösung auf und ist nicht für chemische Analysen geeignet. TEM weist diese Einschränkungen zwar nicht auf, ist aber sehr teur und zeitaufwändig. XRF kann bei der Analyse der chemischen Zusammensetzung von Materialien hilfreich sein, allerdings nur bei hohen Konzentrationen.
Die Nachfrage nach höherem Durchsatz, mehr Automatisierung und besserer Auflösung hat dazu geführt, dass die Rasterelektronenmikroskopie (REM) in Asbestanalyselaboren immer beliebter wird.


REM als Prüfmethode für Asbest
Obwohl die vorgeschriebenen Normen, Vorschriften und anerkannten Prüfmethoden in den verschiedenen europäischen Ländern noch immer unterschiedlich sind, zeichnet sich zunehmend ab, dass die Elektronenmikroskopie (REM) zum Standard für die Asbesterkennung werden wird.
Die neue europäische Richtlinie (EU) 2023/2668 schreibt eine Senkung der Nachweisgrenze vor und verpflichtet Labore, innerhalb von sechs Jahren nach Inkrafttreten dieser Richtlinie vollständig auf Elektronenmikroskopie umzustellen. In Belgien beispielsweise wird diese Änderung bis zum 20. Dezember 2025 in nationales Recht umgesetzt. Das bedeutet, dass Labore, die derzeit Lichtmikroskopie verwenden, sich auf diese Umstellung vorbereiten müssen.


Thermo Scientific Phenom XL Desktop REM mit Asbestoscan-Software
Das Thermo Scientific Phenom XL REM ist ein typisches Beispiel für ein Elektronenmikroskop, das dieser neuen Gesetzgebung vollständig entspricht und bereits jetzt erfolgreich in mehreren Ländern wie Italien, der Schweiz und Deutschland für Asbestanalysen eingesetzt wird.
Warum ist das Phenom XL Desktop REM die ideale Lösung?
- Die Kombination des Phenom Desktop REM mit der spezialisierten AsbestoScan 2.0-Software bietet Ihrem Labor eine schnelle und präzise Lösung für die Asbestanalyse. Die Hinzunahme der energiedispersiven Röntgenspektroskopie beschleunigt den Analyseprozess enorm und minimiert zusätzlich menschliche Fehler.
- Keine arbeitsintensive Identifizierung von Asbestfasern dank der fortschrittlichen AsbestoScan 2.0-Software und einem integrierten EDX-Detektor. Diese Software wurde speziell für die Erkennung und Analyse von Asbestfasern in Luftfiltern und Massenproben entwickelt. Sie bietet eine benutzerfreundliche Oberfläche für REM- und EDX-Analysen und gewährleistet einen konsistenten und effizienten Arbeitsablauf gemäß ISO-Normen wie 14966.
- Schnellere und genauere Analysen als herkömmliche Methoden: Mithilfe des integrierten EDX-Detektors ermöglicht es AsbestoScan 2.0, dem Analytiker die endgültige Überprüfung der Faserbeschaffenheit und führt so zu einer schnelleren und präziseren Analyse.
- Einfache Integration und Standardisierung in bestehende Arbeitsabläufe: Die Analyse von Asbestfasern gemäß ISO 14966 ist traditionell ein langwieriger und komplexer Prozess. Mit der AsbestoScan Software können bis zu neun Filter mit einem einzigen Beladevorgang nacheinander analysiert und mögliche Fasern erkannt werden. Dies reduziert den manuellen Arbeitsaufwand erheblich.
Was bedeutet dies nun für Ihr Labor? Die neuen Vorschriften stehen vor der Tür und die Frage ist: Ist Ihr Labor darauf vorbereitet? Nein? Dann unterstützen wir Sie bei der reibungslosen und zeitnahen Umstellung auf die REM-Technologie.
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